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Pilze sind keine Pflanzen

Früher wurde vermutet, Pilze seien Pflanzen ohne Chlorophyll, was unterdessen dementiert wurde. Pflanzen suchen nach Lichtquellen.

Pilzfamilie im Seelisberger Tannwald -Bild: Susanne Müller

Mit jedem grünen Blatt saugen Pflanzen das Sonnenlicht auf. Mit dieser Lichtkraft schaffen sie aus Kohlendioxid und Wasser Nahrung für alle anderen Lebewesen und sondern Dioxygen ab. Pilze dagegen meiden das Licht. Sie weben im Erdboden endlose, feine amorphe Netze, die Nervengeweben ähneln. Sie zersetzen, was tot oder nicht mehr lebensfähig ist und sondern Kohlendioxid ab. Nur wenn sie sich vermehren wollen, schicken sein ihre bunten, kugeligen oder schirmförmigen Fruchtkörper aus der Erde hervor. Pilze sind Geschöpfe der Nacht, der Dunkelheit.

Für die Kelten gehörten Pilze zu den Geistern

Da die Pilze der «dunklen Seite des Seins» angehören, waren sie den Kelten Westeuropas «pukka» = tabu. Sie gehörten den Andersweltlichen, den Geistern, den Pucks. Pucks, Pucke oder Pucas sind gestaltwechselnde, schalkhafte Kobolde, die vor allem in der keltischen Mythologie vorkommen. In Irland erscheinen sie zum Samhain (Halloween), dem Totenfest Anfang November. Sie hauchen Kräuter und die letzten Feldfrüchte an, sodass diese für Menschen nicht mehr geniessbar sind. Im germanischen Kulturkreis sind die Pucks (altnordisch puko) ebenfalls bekannt – etymologisch ist das Wort mit Spuck verwandt.

Schamanen nutzten Pilze als Tor zum Reich der Toten

Die westeuropäischen keltischen Völker und ihre Nachkommen haben immer noch ein eher ein zwiespältiges Verhältnis zu den Mitbewohnern, den giftigen «Krötenschemeln». Ganz im Gegensatz zu den osteuropäischen und sibirischen Völkern, die Pilze regelrecht lieben. Die Schamanen dieser Stämme fanden Zugang zu den Zwergen und noch tiefer, zum Reich der Toten, mit Hilfe des Fliegenpilzes. Der Zauberpilz entstand aus dem Schaum und Schleim, der aus den Nüstern des Schimmels des Schamanengottes Odin auf die Erde fiel.

Pilze als Schlüssel zu anderen Wirklichkeiten

Manche Pilze sind essbar, mit anderen kann man Heilungen bewirken. Und wiederum andere Pilze können uns, wenn sie geehrt und achtsam mit ihnen umgegangen wird, können sie uns in die tiefe Weisheit der dunklen Seiten des Seins führen.. Wenn man ihnen folgt, zeigen sie einem das Lichtreich in den Tiefen der Erde, das Reich der Frau Holle. Dieses Reich ist real, hat aber nichts mit Hohlräumen in der geologischen Erdkruste zu tun, sondern ist Teil der Seelenlandschaft. Hier kommt es zu realen Begegnungen mit Gnomen, Andersweltlichen und Ahnen. Pilze sind ein Schüssel zu diesen anderen Wirklichkeiten.

Quelle: Buch "Einsichten und Weitblicke" von Wolf Dieter Storl